Blind Booking: Auslaufmodell oder Comeback-Chance?

Blind Booking: Auslaufmodell oder Comeback-Chance?
Photo by pawel szvmanski / Unsplash

Blind Booking und Glückskabinen waren vor allem für ihre günstigen Preise und den Überraschungsfaktor beliebt. Reisende, die flexibel genug waren, sich auf ein Abenteuer einzulassen, konnten eine Kreuzfahrt zu einem Bruchteil des regulären Preises buchen. Dabei wussten sie oft nur den ungefähren Reisezeitraum und eventuell die Kabinenkategorie (Innen-, Außen- oder Balkonkabine). Die genaue Route, das Schiff und die Kabinenlage wurden jedoch erst kurz vor Abfahrt bekanntgegeben.

Besonders AIDA Cruises und TUI Cruises waren für diese Angebote bekannt. Bei AIDA gab es beispielsweise das Modell JUST AIDA*: Hier konnten abtenteuerlustige eine Reise buchen, ohne zu wissen, auf welchem Schiff oder zu welchem Ziel sie reisen würden. TUI Cruises bot den sogenannten Flex-Preis an, bei dem Reisende ebenfalls nur die Kabinenkategorie wählten und den Rest der Reederei überließen. Auch bei Costa Kreuzfahrten konnte man mit dem FlexPreis ein ähnliches Erlebnis buchen, wobei man lediglich die Kabinenkategorie festlegte und den Rest dem Zufall überließ.

Warum wurden diese Tarife eingestellt?

Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie änderte sich die Situation dramatisch. Die Kreuzfahrtindustrie stand vor beispiellosen Herausforderungen: Stillgelegte Schiffe, stornierte Reisen und eine allgemeine Unsicherheit führten dazu, dass die Reedereien ihre Geschäftsmodelle grundlegend überdenken mussten. In dieser Krisenzeit verschwanden die einst beliebten Blind Booking-Tarife und Glückskabinen still und heimlich aus den Angeboten. Es gab keine offiziellen Mitteilungen oder Ankündigungen über deren Einstellung; die Reedereien fügten einfach keine neuen Angebote hinzu.

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Warum gibt es die Tarife heute nicht mehr?

Obwohl die Branche sich seitdem erholt hat und die Nachfrage nach Kreuzfahrten sogar stark gestiegen ist, haben die Reedereien die Blind Booking-Tarife nicht wieder eingeführt. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Schiffe sind gut ausgelastet, und die Reedereien können ihre Kabinen auch ohne diese extrem günstigen Angebote füllen – oft zu deutlich besseren Preisen. Modelle wie Vario-Tarife oder Spartarife haben sich als ausreichend flexibel und attraktiv erwiesen, um auch preissensible Kunden anzusprechen, ohne dass die Reedereien auf die extrem niedrigen Preise der Blind Booking-Tarife zurückgreifen müssen.

Ein Ass im Ärmel für schwierige Zeiten?

Obwohl die Reedereien diese Angebote stillschweigend eingestellt haben, ist es möglich, dass sie in Zukunft wiederkommen könnten. Sollten sich die Marktbedingungen verschlechtern, könnte es für die Reedereien attraktiv sein, diese Tarife erneut anzubieten, um leere Kabinen kurzfristig zu füllen. Bis dahin bleibt jedoch ungewiss, ob und wann diese Tarife wieder auf den Markt kommen. Bei AIDA jedenfalls wurde der JUST AIDA Tarif übrigens Ende 2023 mit umfassenden Änderungen der allgemeinen Geschäftsbedingungen aus jenen gestrichen.

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Die Weiterentwicklung bei TUI Cruises

Ein interessantes Detail in dieser Entwicklung ist die Umnutzung des Begriffs "Flex-Tarif*" bei TUI Cruises. Ursprünglich für ein Blind Booking-ähnliches Modell verwendet, hat TUI Cruises den Begriff inzwischen für ein anderes Angebot neu definiert: Heute bezeichnet der Flex-Preis ein aufpreispflichtiges Upgrade, das Kunden mehr Flexibilität bei der Umbuchung ihrer Reise bietet. Dies zeigt, wie sich die Branche an veränderte Kundenbedürfnisse und Marktbedingungen anpasst.

Fazit: Kommen die beliebten Tarife zurück?

Die Tage der Blind Booking-Tarife und Glückskabinen scheinen vorerst gezählt zu sein. Die Kreuzfahrtbranche hat sich stabilisiert, und die Reedereien haben neue Wege gefunden, ihre Schiffe effizient auszulasten, ohne auf extrem günstige Überraschungsangebote zurückgreifen zu müssen. Doch wer weiß – vielleicht kommt die Zeit, in der diese spannenden und günstigen Tarife wieder auf den Markt kommen. Bis dahin bleibt uns nur, aufmerksam die Entwicklungen zu verfolgen und vielleicht auf ein Comeback zu hoffen.

Letzte Aktualisierung: vor 4 Monaten
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