AIDA Onboard Chat im Praxistest: Lohnt sich der Euro pro Tag? 🤔

Auf einer unserer letzten Touren mit AIDA haben wir mal wieder etwas Neues ausprobiert: den Onboard Chat.

Dieser Tarif ist mit Abstand der günstigste "Internet" - Tarif an Bord und der nächst günstigere Social Media Tarif kostet bereits das fünffache. Alle weiteren Details zu den Internet-Tarife bei AIDA findest du auf der AIDA Webseite*.
Bei einer 14-tägigen Reise, bei der ein Großteil meiner Familie (mein Bruder, Schwägerin, ihr Kleinkind und meine Mutter) sieben Tage mit an Bord war, dachten wir, es wäre eine gute Idee. Besonders, weil es für die meisten die erste Kreuzfahrt war und wir uns bestimmt mal hier und da aus den Augen verlieren würden. 🤷♂️
Die Idee
Da wir dachten, dass wir kein "richtiges" Internet brauchen, entschieden wir uns für den Onboard Chat. Meine Mutter machte eine Ausnahme, da sie beruflich auf eine stabile Verbindung angewiesen war und das große Internetpaket gebucht hatte. Wir anderen dachten, der Chat reicht, um uns an Bord zu koordinieren.
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Die Einrichtung – kinderleicht?
Die Einrichtung klingt erstmal easy. In der AIDA-App findet ihr den Punkt „AIDAxxx Chat“, wobei „xxx“ für den Schiffsnamen steht.

Dort gibt es eine voreingestellte Chatgruppe für eure Kabine, in der alle Mitbewohner schon drin sind. Über das "+"-Symbol könnt ihr dann:
- Bis zu zwölf Leute in eure Kabinengruppe einladen (praktisch, wenn Freunde in anderen Kabinen sind)
- Einzelchats starten
Um jemanden hinzuzufügen, wird ein QR-Code generiert, der von der anderen Person mit der AIDA-App gescannt werden muss. Danach solltet ihr euch gegenseitig in der App sehen. Soweit die Theorie.
Die Realität: Wo sind die Push-Nachrichten? 📵
Hier fangen die Probleme an. Da nur der Onboard Chat technisch freigegeben ist (zumindest bei denjenigen ohne großes Internetpaket), gibt es keine Push-Benachrichtigungen. Heißt: Wenn ihr nicht aktiv in der App seid, bekommt ihr nichts mit.
Kleines Beispiel gefällig? Ich war mit meinem Neffen im Spieleparadies und brauchte dringend eine Windeltasche, die ich vergessen hatte. Also schnell eine Nachricht in den Gruppenchat getippt. Aber: Keine Reaktion. 😫 Meine Mutter hatte ihr Handy weggelegt, und mein Bruder samt Frau haben keine Push-Mitteilung bekommen. Wir mussten uns also darauf einigen, regelmäßig in den Chat zu schauen. Entspannung sieht anders aus!
Vom Regen in die Traufe: WLAN-Zwang 📶
Noch besser: Sobald ihr das Bord-WLAN verlasst, z.B. im Hafen, bekommt ihr zwar die Push-Nachricht vom Onboard Chat, könnt ihn aber nur öffnen, wenn ihr wieder im Bord-WLAN seid. Super, oder? Besonders, wenn ein Teil der Gruppe an Bord bleibt und der Rest einen Ausflug macht. Oder abends, wenn man noch ein paar Stunden bis zum Auslaufen hat und im normalen Handynetz ist.
Und es kommt noch schlimmer: App-Aussetzer! 🤯
Manchmal ließ sich der Onboard Chat überhaupt nicht öffnen! Wenn man draufgeklickt hat, hat es ewig geladen, aber nichts passierte.

Selbst nach einem Neustart der App ging es nicht.
Für eine kurze, dringende oder wichtige Nachricht absolut unbrauchbar! Wenn man sich irgendwie koordinieren wollte, z.B. um sich zu einer Show zu treffen, musste man immer hoffen, dass derjenige seine Nachricht liest und dass die App gerade überhaupt funktioniert. Am Ende war es für uns einfacher und zuverlässiger, uns auf der Kabine anzurufen – zumindest, wenn wir wussten, dass derjenige gerade dort ist. Und sobald man im Hafen ist, konnte man ja wieder WhatsApp & Co. nutzen, aber auch hier nur eingeschränkt, denn gutes Netz ist sehr rar an Bord, besonders in Innenkabinen.
Und wenn es doch mal klappt?
Sobald man den Chat betritt, kann man innerhalb der festgelegten Gruppen Textnachrichten austauschen. Der Versand von Videos, Fotos oder anderen Dateitypen ist nicht möglich. Im Bereich der Bordchats findet man eine Übersicht aller aktiven Unterhaltungen – entweder in der eigenen Kabine oder, wie in diesem Fall, als eingeladener Teilnehmer in einer anderen Kabine.

Nach dem Öffnen einer Unterhaltung ist die Bedienung intuitiv: Unten befindet sich ein Texteingabefeld mit einem danebenliegenden Button zum Absenden der Nachricht.

Wie ihr hier an dem Bild schon ganz gut sehen könnt, schreibt man teilweise echt lange mit sich selbst, da die anderen ja erstmal gar nicht mitbekommen, dass etwas geschrieben wird, aber ich wiederhole mich... 😅
Fazit: Geldverschwendung? 💸
Für uns war der Onboard Chat leider ein Reinfall. Wir würden beim nächsten Mal entweder ganz darauf verzichten oder eher die Social Media Flat buchen und WhatsApp nutzen, auch wenn das teurer ist. Immerhin kostet die Social Media Flatrate bei AIDA aktuell das 5-fache vom Onbord-Chat.
Wenn man eh das große Internetpaket hat, mag der Onboard Chat eine nette Dreingabe sein, wobei man mit dem Internet-Paket wohl eher eine App wie Whatsapp nutzen wird. Aber Geld dafür zu verlangen, obwohl er offensichtlich nicht ausgereift ist, finde ich schon fast frech. 😠 Ich würde ganz klar von der Buchung abraten. Andere Reedereien machen das besser, günstiger oder bieten es sogar kostenlos an.
Was sind eure Erfahrungen mit dem Onboard Chat? Lasst es mich in den Kommentaren wissen! 👇
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