Babynahrung sicher auf einer Schiffsreise zubereiten: Die besten Tipps und Tricks
Auf den meisten Schiffen dürfen Babys ab 6 Monaten mit an Bord, und so stellten sich die 2Kreuzfahrer die Frage, wie für Babys, die nicht gestillt werden, die Säuglingsmilchnahrung (Babymilch, Anfangsmilch, Säuglingsmilchnahrung) angerührt werden sollte.
Stillen ist das Beste für dein Baby, denn Muttermilch versorgt das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen. Darüber hinaus ist Stillen die preiswerteste Art der Ernährung, ein guter Schutz vor Infektionen sowie Allergien und fördert die Mutter-Kind-Beziehung. Frühes und häufiges Anlegen unterstützt den Milchfluss und eine ausgewogene Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit begünstigt das Stillen. Die Entscheidung, nicht zu stillen, kann nur schwer rückgängig gemacht werden und das Zufüttern von Säuglingsanfangsnahrung kann den Stillerfolg beeinträchtigen. Bitte beachte beim Gebrauch der Säuglingsnahrung genau die Zubereitungsanleitung und auch die Hinweise auf der Packung, da eine unsachgemäße Zubereitung zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Hilfe und Stilltipps kannst du dir bei deiner Hebamme oder deiner/m Stillberater/in einholen. Ich bin von den Vorteilen des Stillens für Mutter und ihr Kind überzeugt und befürwortet das Stillen nach den Empfehlungen der WHO uneingeschränkt.
Zunächst dachte ich mir, naja, so wie zu Hause - doch bei meiner Recherche zu dem Thema war ich ehrlich gesagt über die Tipps und Tricks in vielen Internetforen erschrocken. Am häufigsten liest man, dass die Verwendung des Teewassers oder das bereitgestellte Wasser im Wärmebehälter im Babycorner verwendet wird. Als Gründerin des FeS®Instituts möchte ich davon dringend abraten und bei der Zubereitung einer Formulanahrung auch unterwegs die Priorität auf eine sichere Zubereitung setzen. Das Wichtigste zur Zubereitung von Formulanahrung (Säuglingsmilchnahrung) können Eltern hier nachlesen:
https://fes-beratung.de/fuer-eltern/
Was gibt es auf einem Schiff zu beachten?
- Leitungswasser: Bitte beachten Sie, dass das Leitungswasser an Bord der meisten Schiffe für die Zubereitung von Babynahrung nicht geeignet ist.
- Wasser aus der Teeküche: Wasser, das nicht steril ist oder nicht steril abgefüllt wurde und länger als 30 Minuten warmgehalten wird, birgt die Gefahr, dass verbliebene Keime sich schnell vermehren. Besonders wenn das Wasser mit Babypulver vermischt wird, können sich Keime noch schneller ausbreiten. Dies kann zu Durchfall und Erbrechen führen, was für Kind und Eltern nicht nur unangenehm ist, sondern im Falle einer Dehydrierung eine ernsthafte Bedrohung darstellen kann. Häufig müssen Kinder, besonders im ersten Lebensjahr, bei Durchfall und Erbrechen im Krankenhaus behandelt werden.
- Wasser mitbringen: Laut AIDA ist Wasser ein Lebensmittel – und die Mitnahme desselben ist nicht gestattet. Es kann also passieren, dass Sie Ihre gekauften Flaschen nicht mit an Bord nehmen dürfen. Allerdings findet sich auf der Homepage der AIDA auch der Hinweis “Spezielle Kindernahrung sollte bei Bedarf mitgebracht werden“. Da zum Milchpulver auch das entsprechende Wasser gehört, sollte die Mitnahme von geeignetem Wasser mit der Aufschrift „Zur Zubereitung von Säuglingsnahrung“ möglich sein. Es gibt zahlreiche Anbieter, die dieses im Tetra Pack anbieten.
- Wasserkocher: Aus Sicherheitsgründen ist die Benutzung von Wasserkochern und Tauchsiedern an Bord verboten.
Vorteile von mitgebrachtem „Babywasser“
Sogenanntes „Babywasser“, also Wasser, das zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist, ist bereits für 0,50 € pro Liter erhältlich. Es ist direkt gebrauchsfertig und muss nicht abgekocht werden, sondern lediglich auf die vom Hersteller der gewählten Säuglingsmilch empfohlene Temperatur erwärmt werden. Bewahren Sie die angebrochene Packung immer verschlossen im Kühlschrank auf. Ab dem zweiten Tag nach dem Öffnen sollte das Babywasser vor der Verwendung abgekocht werden. Das Wasser kann auch getrunken werden, sodass Reste nicht weggeworfen werden müssen. Die Kosten für eine 10-tägige Reise belaufen sich somit nur auf etwa 5 €, ohne gesundheitliches Risiko einzugehen.
Welche (stillen) Mineralwasser sind zur Zubereitung von Säuglingsmilchnahrung geeignet, sind aber nicht entsprechend gekennzeichnet?
Es gibt einige Produkte, die nach den angegebenen Werten für die Zubereitung von Säuglingsmilchnahrung geeignet sind. Aus Haftungsgründen verzichten die Hersteller jedoch oft auf diesen Hinweis. Erfreulich ist, dass einige bekannte Marken wie Evian und Volvic dabei sind, die meist sogar weltweit verfügbar sind.
https://www.sge-ssn.ch/media/InfoFlash_Wasser_fuer_den_Saeuglingsschoppen.pdf
Ist trink-fertige Säuglingsmilch eine Alternative?
Ja, das ist sie. Bei trinkfertiger Säuglingsmilch fallen einige mögliche Gefahren und Fehlerquellen weg. Als Nachteil ist lediglich der höhere Preis zu sehen. Die meisten Produkte, die als trinkfertige Formulare zur Verfügung stehen, sind in 200 ml Portionen abgefüllt, wobei der Preis je Liter bei ca. 10€ liegt. Im Vergleich würde das Pulver je Liter ca. 6€ kosten.
Hinweis eines Herstellers: Mahlzeit wahlweise bei Zimmertemperatur füttern oder auf Trinktemperatur (ca. 37 °C) erwärmen, z. B. im Flaschenwärmer oder im Wasserbad. Angebrochene Flaschen sollten verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht werden.
Wie kann das Wasser an Bord abgekocht werden?
Wie sich aus dem vorherigen Text ableiten lässt, kann die Verwendung des Trinkwassers an Bord sowie das „Teewasser“ nicht empfohlen werden. Als Alternative bleibt ein „Babywasser“ oder eines der genannten Produkte, deren Werte den Vorgaben für die Zubereitung von Säuglingsmilchnahrung entsprechen und das Abkochen entfällt. Frisch geöffnetes Wasser kann ohne Abkochen verwendet werden, es reicht aus, das Wasser auf die vom Hersteller der Säuglingsmilchnahrung vorgeschriebene Temperatur zu erwärmen.
Flaschen-wärmer an Bord?
Flaschen-wärmer können entweder ausgeliehen oder mitgebracht werden. Details finden sich in der Tabelle.
Flaschen-wärmer für unterwegs?
Für unterwegs gibt es zahlreiche Flaschen-wärmer im Handel zu erwerben. Inwieweit diese mit an Bord dürfen, können wir nicht beurteilen. Einige sind USB-betrieben und sollten daher mitgeführt werden können.
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Ein solcher Flaschen-wärmer kann bei längeren Ausflügen hilfreich sein, um die Säuglingsmilch mit frischem „Babywasser“ anzumischen. Allerdings sollte beachtet werden, dass Säuglingsmilchnahrung nicht warmgehalten werden darf. Beim FeS®Institut lautet der Hinweis:
Erwärmen in der Mikrowelle?
Von der Erwärmung in der Mikrowelle wird generell abgeraten. Auf den meisten Produkten findet sich der Hinweis: Nicht in der Mikrowelle erwärmen (Verbrühungsgefahr)!
Welche Säuglingsmilch ist an Bord verfügbar?
Diese Frage kann an dieser Stelle nicht verbindlich beantwortet werden. Wir empfehlen, die gewohnte Säuglingsmilchnahrung mitzubringen, da dies auf allen Schiffen erlaubt sein sollte.
Wie werden die Flaschen gereinigt?
Dazu gibt es wenige Informationen. Grundsätzlich müssen Flaschen und Sauger für gesunde Kinder nach dem 6. Lebensmonat nicht abgekocht oder sterilisiert werden. Es wird empfohlen, Flaschen und Sauger direkt nach jeder Mahlzeit gründlich zu spülen, sorgfältig zu reinigen und anschließend trocken aufzubewahren. Promptes Reinigen nach Gebrauch mit heißem Wasser und Spülmittel verhindert, dass sich Nahrungsreste in schwer zugänglichen Ecken festsetzen und zum Nährboden für Mikroorganismen werden. Ein Auskochen bzw. Sterilisieren von Flaschen und von Silikonsaugern bringt im häuslichen Bereich keinen weiteren Vorteil.
Update 14.Juni 2024
Bezüglich der Rückfragen bei den Reiseveranstaltern bittet TUI derzeit noch um etwas Geduld um die Fragen abschließend zu beantworten, während AIDA Hilfe bei der Recherche ablehnt.
(...) besten Dank für Ihre Mail. Gern können Sie sich auf unserer Homepage informieren. Darüber hinaus ist es uns zeitlich nicht möglich, Ihre Recherche zu unterstützen. Herzliche Grüße (...)
Leider finden wir die benötigten Informationen auch nicht auf der Webseite von AIDA.
Die letzte Aktualisierung kann ein Hinweis darauf sein, dass wir den Artikel überarbeitet haben. Dies muss nicht immer zwingend redaktionell sein, sondern möglicherweise wurde auch "nur" ein defekter Link ausgetauscht.
