AIDA streicht PayPal: Was bedeutet der Wechsel zu Klarna für Kreuzfahrt-Fans?

Für alle, die ihre nächste AIDA-Kreuzfahrt buchen wollen, gibt es eine wichtige Änderung: Ab dem 30. September 2025 ist PayPal nicht mehr als Zahlungsmethode verfügbar. Stattdessen wird in den kommenden Monaten Klarna als neue Zahlungsoption eingeführt. Was bedeutet das konkret für euch und warum hat AIDA diese Entscheidung getroffen?
Was genau hat sich geändert?
Die Umstellung betrifft alle Zahlungen für den Reisepreis sowie für Zusatzleistungen über das MyAIDA-Portal. Im AIDA Onlineshop, wo ihr Fanartikel und Geschenke kaufen könnt, bleibt PayPal aber weiterhin verfügbar. Ab dem 1. Oktober 2025 werden die entsprechenden Systemanpassungen vorgenommen.
Diese Zahlungsmethoden stehen euch jetzt zur Verfügung
Die gute Nachricht: Ihr habt weiterhin genug Auswahlmöglichkeiten. Folgende Zahlungsmethoden könnt ihr aktuell nutzen:
- Kreditkarten: Visa, Mastercard und American Express
- Lastschrift (SEPA-Lastschriftverfahren)
- Sofortüberweisung
- Klassische Banküberweisung
Klarna soll dann in den kommenden Monaten hinzukommen und das Angebot ergänzen.
Warum hat AIDA PayPal gestrichen?
AIDA selbst hat keine offizielle Begründung für die Entscheidung veröffentlicht. Es gibt aber einige naheliegende Gründe, die wir uns genauer anschauen können:
Die Gebührenfrage
PayPal ist bekannt dafür, nicht gerade günstig für Händler zu sein. Bei normalen Verkäufen von Waren und Dienstleistungen in Deutschland fallen 2,49 Prozent plus 35 Cent pro Transaktion an. Bei größeren Umsätzen können Händler zwar bessere Konditionen beantragen, aber selbst dann liegt man noch bei 1,5 bis 1,9 Prozent.
Rechnet man das auf den durchschnittlichen AIDA-Reisepreis hoch, kommen da schnell beachtliche Summen zusammen. Bei einer Kreuzfahrt für 2.000 Euro würden beispielsweise rund 50 Euro an PayPal-Gebühren anfallen. Bei den Umsätzen, die AIDA jährlich macht, sprechen wir hier von erheblichen Kosten. Klarna bietet Händlern ähnliche Gebührenstrukturen an – in der Regel eine Fixgebühr von etwa 3 Euro pro Transaktion oder rund 60 Euro monatlich plus prozentuale Anteile. Die genauen Konditionen variieren je nach Vereinbarung.
Das Problem mit dem Käuferschutz
Ein weiterer möglicher Grund könnte der PayPal-Käuferschutz sein. Wie ich aus meiner eigenen Berufserfahrung weiß, ist der Käuferschutz ein zweischneidiges Schwert. Grundsätzlich ist er eine gute Sache für Verbraucher, aber er wird leider auch missbraucht.
Es gibt Fälle, in denen Kunden behaupten, die Ware nicht erhalten zu haben, obwohl das nicht stimmt. PayPal entscheidet in solchen Fällen auch mal zugunsten des Käufers und bucht das Geld zurück. Das Amtsgericht Berlin-Wedding hat erst im Februar 2025 einen Fall verhandelt, in dem ein Käufer den Käuferschutz missbrauchte, um sich den Kaufpreis erstatten zu lassen, ohne die Ware zurückzusenden.
Stellt euch vor, jemand bucht eine komplette AIDA-Reise für mehrere Tausend Euro, geht auf die Kreuzfahrt und fordert dann über den PayPal-Käuferschutz sein Geld zurück. Solche Fälle wären für AIDA natürlich extrem teuer. Wie oft das tatsächlich vorkommt, wissen wir nicht – aber es könnte durchaus ein Faktor bei der Entscheidung gewesen sein.
Was bedeutet Klarna für euch?
Klarna ist vielen von euch wahrscheinlich schon bekannt. Der schwedische Zahlungsdienstleister ist vor allem für seine flexiblen Zahlungsoptionen bekannt. Ihr könnt damit:
- Sofort per Überweisung bezahlen
- Später bezahlen (innerhalb von 30 Tagen)
- In Raten zahlen
Gerade die Ratenzahlung ist für viele interessant, denn Kreuzfahrten sind nicht gerade günstig. Bisher konntet ihr das teilweise über PayPal machen (je nach Bonität), künftig dann vermutlich über Klarna. Die Möglichkeit, in Raten zu zahlen, bleibt also bestehen – nur der Anbieter ändert sich.
Ein Wort zur Vorsicht
Allerdings gibt es auch Kritik an Klarna, besonders von Verbraucherschützern. Der Zahlungsdienstleister steht in der Kritik, weil die "später bezahlen"-Funktion und die Ratenzahlung manche Kunden dazu verleiten, sich zu verschulden. Besonders junge Leute sind gefährdet, mehr auszugeben, als sie sich eigentlich leisten können.
Außerdem nutzt Klarna Kontobewegungen möglicherweise auch für Werbezwecke. Wenn euch Datenschutz wichtig ist, solltet ihr das im Hinterkopf behalten. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch weiterhin die klassischen Zahlungsmethoden wie Kreditkarte, Lastschrift oder Überweisung nutzen.
Unser Fazit
Die Umstellung von PayPal auf Klarna bei AIDA ist vermutlich eine strategische Entscheidung, die vor allem mit Kosten zusammenhängt. Die hohen PayPal-Gebühren und möglicherweise auch Probleme mit dem Käuferschutz könnten ausschlaggebend gewesen sein. Aber das sind, wie gesagt, nur Spekulationen – eine offizielle Begründung gibt es nicht.
Für euch als Kunden ändert sich im Grunde nicht viel. Die Ratenzahlung bleibt möglich, nur eben über einen anderen Anbieter. Am Ende des Tages geht es ja um die Kreuzfahrt selbst – und die könnt ihr weiterhin problemlos buchen und bezahlen.
Die letzte Aktualisierung kann ein Hinweis darauf sein, dass wir den Artikel überarbeitet haben. Dies muss nicht immer zwingend redaktionell sein, sondern möglicherweise wurde auch "nur" ein defekter Link ausgetauscht.