Rettungsanker für die Meyer Werft: Staat übernimmt Mehrheit für 400 Millionen Euro

Rettungsanker für die Meyer Werft: Staat übernimmt Mehrheit für 400 Millionen Euro
Foto: MEYER WERFT GmbH

Die Meyer Werft, ein Eckpfeiler der deutschen Kreuzfahrtschiffbauindustrie, stand kürzlich vor einer existenzbedrohenden Krise. Doch nun gibt es Grund zur Erleichterung: Ein umfangreiches Rettungspaket von Bund und Land Niedersachsen verspricht, die Zukunft dieses traditionsreichen Unternehmens zu sichern.

Die Krise der Meyer Werft

Die Meyer Werft in Papenburg, bekannt für ihre beeindruckenden Kreuzfahrtschiffe, steckt trotz voller Auftragsbücher in einer schweren finanziellen Krise. Der Hauptgrund dafür sind Verträge für neue Schiffe, die vor der Corona-Pandemie abgeschlossen wurden und die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise nicht berücksichtigen. Verschärft wird die Situation durch die branchenübliche Praxis der Vorfinanzierung: Die Werft muss 80 Prozent der Baukosten selbst tragen, da die Reedereien erst bei Auslieferung des Schiffes den Großteil des Kaufpreises zahlen.

Das Rettungspaket

Gute Nachrichten gibt es aber auch: Der Bund und das Land Niedersachsen haben beschlossen, der Meyer Werft unter die Arme zu greifen. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Bund und Land übernehmen zusammen 80,7% der Werft für 400 Millionen Euro
  • Zusätzlich werden Kreditbürgschaften in Höhe von rund 2 Milliarden Euro gewährt
  • Der Staatseinstieg soll zeitlich befristet sein, ein genaues Ausstiegsdatum steht aber noch nicht fest

Vorkaufsrecht für die Familie Meyer

Ein wichtiger Bestandteil des Rettungspakets ist das Vorkaufsrecht für die Familie Meyer. Obwohl der Staat zunächst die Mehrheit der Anteile übernimmt, ist geplant, dass die Eignerfamilie Meyer in den kommenden Jahren die Möglichkeit erhält, ihre Anteile wieder aufzustocken. Laut den Plänen soll die Familie spätestens ab 2028 ein Vorkaufsrecht auf die nun veräußerten Anteile erhalten.

Was bedeutet das für uns Kreuzfahrer?

  1. Sicherung von Arbeitsplätzen: Rund 3.000 Beschäftigte in Papenburg und viele weitere bei Zulieferern können aufatmen
  2. Fortsetzung der Innovation: Die Meyer Werft kann weiterhin an zukunftsweisenden Schiffskonzepten arbeiten.
  3. Stabilität in der Branche: Die Rettung eines so wichtigen Players sorgt für mehr Sicherheit in der gesamten Kreuzfahrtindustrie.

Ausblick

Obwohl die Werft voraussichtlich erst 2028 wieder Gewinne schreiben wird, sieht die Zukunft vielversprechend aus. Für 2026 wird eine Vollauslastung erwartet, und die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Was denkt ihr über diese Entwicklung? Seid ihr erleichtert, dass die Meyer Werft gerettet wird? Oder seht ihr die staatliche Intervention kritisch? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Letzte Aktualisierung: vor 7 Tagen
Die letzte Aktualisierung kann ein Hinweis darauf sein, dass wir den Artikel überarbeitet haben. Dies muss nicht immer zwingend redaktionell sein, sondern möglicherweise wurde auch "nur" ein defekter Link ausgetauscht.